W&W Asset Management siegt in der Kategorie Insurance Asset Management - dpn (2024)

Alexander Mayer, Vorstand Finanzen der Wüstenrot & Württembergische AG, der Württembergische Lebensversicherung AG und der Württembergische Versicherung AG, verweist auf den sportlichen Aspekt von Awards-Teilnahmen: „Wir stellen uns gern dem Wettbewerb, tauschen uns auch gern persönlich mit externen Experten aus und freuen uns, wenn Fachleute aus ihrer Perspektive auf uns und unsere Aktivitäten schauen.“ Gerade für Feedback zur eigenen Kapitalanlage und zur strategischen sowie taktischen Allokation zeigt sich Mayer dankbar. „Natürlich gewinnen wir gern, aber der Blick anderer und der Austausch mit ihnen sind uns ebenso wichtig.“

„Wir haben mit über 40 Milliarden Euro einiges zu beackern“, sagt Lars Voigt, bei der W&W Asset Management GmbH für die strategische Asset Allocation zuständig. Das sei gerade in der Niedrigzinsphase anspruchsvoll. „Die alten hohen Garantien müssen wir heute in einem ganz anderen Zinsumfeld erwirtschaften, und deshalb sind wir im Asset Management gezwungen, uns noch schneller zu bewegen, als es vielleicht auf der Produktseite möglich ist.“ Voigt bringt es auf den Punkt: „Die Aktivseite ist reger als die Passivseite, doch uns ist es in den vergangenen Jahren gelungen, beide Seiten noch besser miteinander zu verzahnen.“ So hat W&W schon seit vielen Jahren die eigenen Verbindlichkeiten in den Prozess der mathematischen Optimierung des Kapitalanlageportfolios integriert. Das Zusammenführen der Anlage- und der Verpflichtungsseite ließ darüber nachdenken, welche Kapitalanlageprodukte am besten für die Passivseite geeignet sind. „Wir müssen verstehen, welchen Ertrag wir liefern müssen, wie viel Risikokapital wir zur Verfügung haben und wo wir es am besten einsetzen.“

Alexander Mayer arbeitet seit der Finanzkrise 2007/2008 mit Lars Voigt und Steff en Sihler in einem Team und steht seit 2009 auch an der Spitze der Finanzsteuerung der W&W. Alle drei bringen Bilanzierungs-Know-how nach HGB und IFRS mit, ebenso kennen sie sich in Steuerfragen und der Kapitalanlage aus. „Das Team und seine Kompetenzen helfen zusammen mit weiteren Fachabteilungen, unser Portfolio sicher und erfolgreich durch unruhige Zeiten zu steuern“, so Mayer.

W&W Asset Management gehört zu den Teilnehmern der ersten Stunde bei den institutional assets Awards. „Wir wollten 2018 am Wettbewerb teilnehmen, um zu schauen, wo wir im Vergleich zur Peer-Group stehen“, beschreibt Steff en Sihler von der Geschäftsführung der W&W Asset Management GmbH den Start. Vor drei Jahren gewann das Team auf Anhieb den Fixed-Income-Award. In der Kategorie Insurance Asset Management reichte es nicht für eine Platzierung ganz oben. Das war für die Ludwigsburger Motivation genug, weiter an sich zu arbeiten. „Wir haben noch genauer hingeschaut, an welchen Stellen wir Lücken hatten“, so Sihler. Gerade in Sachen Nachhaltigkeit war mehr Initiative gefragt.

Insurance Asset Management ist anspruchsvoller

Dr. Anton Wiegers, Mitglied im Beirat von institutional assets und Sprecher des Insurance-Komitees, hebt in seiner Begründung hervor, dass die Unterlagen der W&W den Entwicklungsprozess transparent und nachvollziehbar machen. „Insurance Asset Management ist eine Stufe anspruchsvoller als normales Asset Management“, betont der Juror. „Hier muss das Zusammenspiel von Asset Liability Management und regulatorischen Anforderungen wie der Zinszusatzreserve aufgezeigt werden.“ Komplex war zudem die Bilanzierung nach HGB und IFRS, und die Solvency-Vorschriften wirken ebenfalls auf die strategische Asset Allocation ein. „Alle diese Aspekte sind in ein Risikomanagement einzubetten, damit es am Ende passt“, unterstreicht Wiegers.

Das Insurance-Komitee schaut sich immer auch die Struktur des Asset Managements und dessen Verzahnung mit den einzelnen Bereichen an. „Die Grundlage ist stets ein klarer, systematischer Kapitalanlageprozess“, betont Anton Wiegers. „Dieser Prozess hat die Ergebnisse des vorangegangenen Jahres und die Ziele des folgenden Jahres im Blick.“ Und natürlich gilt es für Versicherer, Aktiv- und Passivseite gleichermaßen im Blick zu haben und miteinander zu verknüpfen.

Ein weiteres Entscheidungskriterium ist der Umgang der Versicherer mit ihren Ressourcen im Asset Management. „Hier hat W&W gut begründet, warum und wie sie die meisten Asset-Klassen selbst managt, aber zum Beispiel internationale Immobilien oder Emerging Markets externen Managern überlässt“, sagt der Juror. An dieser Stelle ist der Entscheidungs- und Auswahlprozess relevant für das Komitee.

Ziele im Asset Management

Um Ziele für die Kapitalanlage zu identifizieren und festzulegen, setzt sich das Team um Alexander Mayer regelmäßig und insbesondere im jährlichen Prozess zur strategischen Asset Allocation mit dem Controlling, dem Risikomanagement und den Aktuaren des eigenen Hauses zusammen und prüft, welche Stellschrauben es vor dem Hintergrund der eigenen Geschäftsentwicklung und der Entwicklung der Märkte bewegen muss. „Wir haben inzwischen eine dynamische Durationssteuerung für das Portfolio implementiert“, berichtet der Finanzvorstand. „Damit legen wir auch eine Ziel- und Mindestduration innerhalb eines Korridors in Abhängigkeit vom Zins für das nächste Jahr fest.“

Über die Zielduration will die W&W-Gruppe eine bestimmte Rendite erwirtschaften, um auch die Passivseite zu bedienen. „Dabei müssen wir auf die Anforderungen aus der Zinszusatzreserve und der Zinsverstärkung schauen“, sagt Mayer. Neben diesen strategischen Ansätzen waren gerade im Pandemiejahr 2020 taktische Impulse gefordert. „Wir haben die Duration Anfang des Jahres mit Blick auf die Zinssituation noch einmal deutlich erhöht und stärker diversifiziert.“ 2020 konnte die Württembergische Lebensversicherung AG neben einer stärkeren Diversifikation im Portfolio auch ihre Bewertungsreserven um rund 1,3 Milliarden Euro erhöhen. Im Ergebnis kam der Versicherer wohlbehalten durch die Krise. „Das ist angesichts der sehr schwierigen Märkte und Zinssituation im vergangenen Jahr eine gute Leistung“, ergänzt Martin Pitzer von Morgan Stanley als Host des Insurance-Awards. „Um die beiden Ziele sichere Anlagen und risikoadjustierte Rendite zu erreichen, sind neue Ideen und viel Phantasie erforderlich.“

„Uns hat enorm geholfen, dass wir unser Portfolio längst vor Ausbruch der Pandemiekrise breit diversifiziert haben“, betont Lars Voigt. „Wir waren im vergangenen Jahr nicht getrieben und in den Aktien abgesichert.“ Die strategische Asset Allocation der W&W AM bot damit während der kurzen Zeitfenster im Frühjahr 2020 für die gemanagten Gesellschaften in der W&W den finanziellen Spielraum, um stärker in High Yield Corporates zu investieren. Auch half der Vorlauf mit langen Durationen, Risiken wie das Zinsänderungsrisiko frühzeitig abgesichert zu wissen, um dann das Portfolio gezielt taktisch um internationale Immobilien oder US-Kommunalanleihen zu erweitern beziehungsweise auszubauen. „Dabei steuern wir im engen Austausch mit den Kollegen aus dem Risikomanagement über bestimmte Kennziffern die Risiken unserer Kapitalanlage in den einzelnen Klassen und Titeln“, sagt Voigt.

Make or buy in der Asset Allocation

„Wir überprüfen regelmäßig, welche Asset-Klassen wir selbst managen und welche wir extern ausschreiben“, sagt Steffen Sihler. „Bei der Prüfung berücksichtigen wir, welchen Aufwand eine Asset-Klasse verursacht und ob wir diese intern abbilden können und wollen.“ Entscheidungskriterien sind etwa die Frage nach einer Benchmark, die sich entsprechend abbilden lässt, und die Frage, ob ein Investor selbst auf bestimmte Märkte leicht zugreifen kann. Konkret: „Europäische und amerikanische Investment Grade Corporate Bonds managen wir inhouse, aber Emerging Market Bonds und High Yield Corporates lassen wir extern managen.“

W&W führt dabei den Prozess der Managerselektion bereits seit vielen Jahren mit einem etablierten Pool aus Asset Managern durch. „Wenn wir einen Manager für eine neue Klasse suchen, werden wir in unserem Pool in der Regel fündig“, sagt Sihler. „Am Ende entscheiden wir bei der Managerauswahl nicht nur nach der Performance, sondern lassen auch qualitative Aspekte wie etwa Servicebereitschaft oder die Struktur der direkten Ansprechpartner in den Entscheidungsprozess einfließen.“

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Author: Mr. See Jast

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