Die Bedeutung des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit (2024)

Die Bedeutung des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit (4)

Wesentliche Punkte

Einfach erklärt: Was ist der Cashflow?

Der Unterschied zwischen Cashflow und Gewinn

Was ist der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit?

Welche Bedeutung hat der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit für ein Unternehmen?

Was bedeutet ein positiver Cashflow aus Finanzierungstätigkeit?

Ein negativer Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Welche Cashflow-Arten gibt es?

Wie berechne ich den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit?

Vor- und Nachteile des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit

Wie kann ich den Cashflow verbessern?

Strategien für eine erfolgreiche Cashflow-Planung

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Die Bedeutung des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit (13)

Inhalt

10 Min.

11. März 2024

Von Johannes Skowron

Die Bedeutung des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit (14)

Für Selbstständige, Unternehmer:innen und Gründer:innen ist es essentiell, die Finanzströme ihres Unternehmens genau im Blick zu haben. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit spielt dabei eine zentrale Rolle.

Denn er ist weit mehr als nur eine trockene Finanzkennzahl – er ist ein wesentlicher Indikator dafür, wie ein Unternehmen seine finanziellen Ressourcen steuert und strukturiert: Sei es durch die Aufnahme von Krediten, die Ausgabe von Aktien oder die Ausschüttung von Dividenden – jede dieser Aktionen erzählt eine Geschichte über die finanziellen Entscheidungen des Managements. Letztendlich gibt der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit also Aufschluss darüber, inwieweit ein Unternehmen auf externe Finanzierungsquellen zurückgreift oder finanzielle Verpflichtungen gegenüber seinen Kapitalgeber:innen erfüllt.

Wesentliche Punkte

  • Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist ein zentraler Indikator für die finanzielle Strategie und Gesundheit eines Unternehmens. Er reflektiert, wie ein Unternehmen seine finanziellen Ressourcen durch Maßnahmen wie Kreditaufnahme, Aktienausgabe oder Dividendenausschüttungen steuert und strukturiert.
  • Während der Gewinn das Einkommen nach Abzug aller Kosten zeigt, misst der Cashflow den tatsächlichen Geldfluss und konzentriert sich auf die Liquidität des Unternehmens.
  • Ein positiver Cashflow aus Finanzierungstätigkeit signalisiert, dass ein Unternehmen mehr Kapital aufnimmt als es zurückzahlt. Dies kann auf das Vertrauen der Kapitalgeber:innen in das Unternehmen hinweisen und die finanzielle Basis für weiteres Wachstum stärken.

  • Durch Strategien, wie beispielsweise Budgetierung, effizientes Vorratsmanagement, Kostenoptimierung, Diversifizierung der Einnahmequellen und Prüfung von Finanzierungsoptionen kann der Cashflow verbessert werden.

    Einfach erklärt: Was ist der Cashflow?

    Zunächst klären wir erstmal, was der Cashflow überhaupt ist. Stellen Sie sich vor, Ihr Unternehmen ist ein lebendiger Organismus, dessen Herzschlag durch Geldbewegungen – ein- und ausgehend – bestimmt wird. Eine andere Metapher wäre die Badewanne, in der das Wasser unten abläuft und oben wieder zugeführt wird. Dieser Geldfluss bzw. die verbleibende Summe aus Zu- und Abgängen ist das, was wir im wirtschaftlichen Kontext als "Cashflow" bezeichnen. Vereinfacht gesagt, misst der Cashflow also die Gesundheit Ihres Unternehmens, indem er die Differenz zwischen den Einnahmen und den Ausgaben innerhalb eines bestimmten Zeitraums erfasst.

    Mit anderen Worten: Der Cashflow zeigt, wie liquide Ihr Unternehmen ist, sprich wie gut Sie in der Lage sind, Ihre Rechnungen zu bezahlen, in neue Chancen zu investieren und letztendlich Ihr Geschäft am Laufen zu halten. Ein positiver Cashflow bedeutet, dass mehr Geld in Ihr Unternehmen fließt, als es verlässt – also ein Zeichen dafür, dass Ihr Unternehmen finanziell gesund ist. Ein negativer Cashflow hingegen könnte ein Warnsignal sein, das auf mögliche finanzielle Schwierigkeiten hinweist.

    Der Unterschied zwischen Cashflow und Gewinn

    Der Cashflow und der Gewinn sind zwei wesentliche Kennzahlen, die oft in einem Atemzug genannt werden. Beide spiegeln wichtige Aspekte der finanziellen Leistung eines Unternehmens wider, doch sie erzählen unterschiedliche Geschichten. Für Selbstständige, Unternehmer:innen und Gründer:innen ist es essentiell, die Nuancen zwischen diesen beiden Konzepten zu verstehen, um eine klare Sicht auf die finanzielle Gesundheit und die Zukunftsfähigkeit ihres Geschäfts zu haben.

    Gewinn ist letztendlich das, was übrig bleibt, wenn alle betrieblichen Ausgaben vom Gesamteinkommen abgezogen werden. Er wird in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst und beinhaltet sowohl zahlungswirksame als auch zahlungsunwirksame Posten – wie beispielsweise Abschreibungen und Rückstellungen. Der Gewinn ist also ein Maßstab für die Ertragskraft eines Unternehmens, kann aber durch bilanzielle Bewertungsmaßnahmen beeinflusst werden und spiegelt nicht unbedingt die tatsächliche Liquidität wider.

    Der Cashflow hingegen ist die Messung des tatsächlichen Geldflusses in und aus dem Unternehmen. Er zeigt, wie viel Bargeld das Unternehmen generiert und verbraucht. Im Gegensatz zum Gewinn ignoriert der Cashflow zahlungsunwirksame Posten und konzentriert sich somit auf die Liquidität – also auf die Fähigkeit des Unternehmens, Rechnungen zu bezahlen, in neue Projekte zu investieren und Schulden zu tilgen. Der Cashflow gibt daher Aufschluss darüber, ob ein Unternehmen seine finanziellen Verpflichtungen, ohne zusätzliche Kreditaufnahme, erfüllen kann.

    Interessant ist, dass ein Unternehmen profitabel sein kann, also einen hohen Gewinn ausweisen, aber gleichzeitig einen negativen Cashflow haben kann, wenn es die Einnahmen nicht in bar realisiert hat. Das kann dann zu Liquiditätsengpässen führen. Umgekehrt kann ein Unternehmen einen starken positiven Cashflow haben, während es gleichzeitig Verluste schreibt, etwa wenn es große Mengen an Anlagevermögen verkauft.

    Ein kleines Beispiel dazu: Nehmen wir an, Ihr Unternehmen investiert in eine neue Produktionsanlage, die es über einen Kredit finanziert. Die Abschreibungen auf diese Anlage reduzieren den Gewinn, aber nicht den Cashflow, da sie keine tatsächlichen Auszahlungen darstellen. Die Kreditaufnahme wiederum erhöht den Cashflow, da sie zu einem tatsächlichen Geldzufluss führt, obwohl sie den Gewinn nicht direkt beeinflusst.

    Was ist der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit?

    Ganz einfach gesagt: Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit zeigt, wie ein Unternehmen seine Kapitalstruktur gestaltet – durch die Aufnahme von Fremdkapital, die Rückzahlung von Schulden, die Ausgabe neuer Aktien oder die Ausschüttung von Dividenden. Er konzentriert sich also auf die Geldbewegungen, die direkt mit der Finanzierung Ihres Unternehmens zu tun haben. Dabei hat die Auswahl spezifischer Finanzierungsformen direkten Einfluss auf den Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten und entscheidet darüber, wie Unternehmen ihre liquiden Mittel für Wachstum und Expansion einsetzen.

    Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit bildet im Finanzreporting ein Indiz dafür, wie ein Unternehmen finanziell aufgestellt ist und welche Wege es wählt, um seine Aktivitäten und Wachstum zu finanzieren. Dieses Wissen ist nicht nur für Sie als Unternehmer:in von Bedeutung, sondern auch für potenzielle Investor:innen, die ein Auge auf die finanzielle Gesundheit und die Stabilität Ihres Unternehmens werfen.

    Welche Bedeutung hat der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit für ein Unternehmen?

    Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit gibt Aufschluss darüber, inwieweit ein Unternehmen in der Lage ist, seine Wachstumsambitionen durch die Aufnahme neuer oder die Rückzahlung bestehender Finanzmittel zu unterstützen. Er reflektiert somit direkt die Finanzstrategie und -stabilität eines Unternehmens und ist ein Indikator für dessen Fähigkeit, langfristig am Markt zu bestehen.

    Für Sie als Unternehmer:in bietet der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit also wertvolle Einblicke in die finanzielle Gesundheit und die Strategie Ihres Unternehmens. Er ermöglicht es Ihnen, fundierte Entscheidungen über zukünftige Finanzierungsquellen, Investitionsmöglichkeiten und die optimale Kapitalstruktur zu treffen. Indem Sie diesen Cashflow im Auge behalten, können Sie proaktiv Maßnahmen ergreifen, um Ihre Finanzierungskapazitäten zu optimieren und Ihre Unternehmensziele zu erreichen.

    Darüber hinaus ist der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ein entscheidender Faktor für externe Stakeholder, wie z.B. Kreditgeber:innen und Investor:innen. Er bietet ihnen eine klare Vorstellung von der Investitionsfähigkeit, der Schuldentilgungskapazität, des Gewinnausschüttungspotenzials und letztlich der Insolvenzgefahr eines Unternehmens. Ein starker Cashflow aus Finanzierungstätigkeit signalisiert eine solide finanzielle Basis und kann das Vertrauen von Investor:innen und Kreditgeber:innen in die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens stärken.

    Was bedeutet ein positiver Cashflow aus Finanzierungstätigkeit?

    Wenn Ihr Unternehmen einen positiven Cashflow aus Finanzierungstätigkeit verzeichnet, heißt das kurz gesagt, dass Ihr Unternehmen mehr Kapital aufnimmt als es zurückzahlt. Aber was signalisiert ein positiver Cashflow aus Finanzierungstätigkeit wirklich für Ihr Unternehmen? Zunächst einmal ist es ein Zeichen dafür, dass Ihr Unternehmen in der Lage ist, Kapital zu mobilisieren, um seine Ziele zu erreichen. Ob es sich um die Ausgabe neuer Aktien oder die Aufnahme von Darlehen handelt – die frischen Mittel stärken die finanzielle Basis und können als Sprungbrett für weiteres Wachstum dienen.

    Die Gründe für die Kapitalaufnahme sind so vielfältig wie die Unternehmen selbst. Planen Sie beispielsweise die Übernahme eines Mitbewerbers oder eine Kapazitätserweiterung, spiegelt ein positiver Cashflow aus Finanzierungstätigkeit die offensive Strategie wider, mit der Sie Ihren Marktanteil ausbauen und Ihre Wettbewerbsposition stärken möchten. Investor:innen und Geschäftspartner:innen sehen darin oft ein positives Signal, das auf einen künftigen Anstieg des Unternehmenswertes hindeuten kann.

    Allerdings ist nicht jede Kapitalaufnahme gleichzusetzen mit Wachstum oder positiver Entwicklung. Wenn die aufgenommenen Mittel lediglich dazu dienen, Löcher in der Finanzierung zu stopfen, notwendige Ersatzinvestitionen zu tätigen oder bestehende Schulden umzuschulden, dann handelt es sich eher um eine Maßnahme zur Substanzerhaltung. In solchen Fällen ist der positive Cashflow aus Finanzierungstätigkeit mit Vorsicht zu genießen, denn er signalisiert nicht zwangsläufig eine Stärkung der Geschäftstätigkeit.

    Letztendlich kann man also sagen, dass der positive Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ein zweischneidiges Schwert ist. Wichtig ist daher, wie dieses Kapital verwendet wird: Fließt es in Wachstum und Innovation, kann es den Grundstein für langfristigen Erfolg legen. Dient es jedoch lediglich der Aufrechterhaltung des Status quo, könnte es ein Hinweis darauf sein, dass strategische Neuausrichtungen nötig sind.

    Ein negativer Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

    Ein negativer Cashflow aus Finanzierungstätigkeit tritt auf, wenn Ihr Unternehmen mehr Geld für Finanzaktivitäten ausgibt, als es einnimmt. Das klingt zunächst einmal nicht besonders positiv, aber die Gründe hierfür können vielfältig und nicht zwangsläufig besorgniserregend sein. Hat Ihr Unternehmen beispielsweise Kredite zurückgezahlt, Dividenden an Aktionär:innen ausgeschüttet oder eigene Aktien zurückgekauft, zeigt dies, dass es über genügend Mittel verfügt, um solche Maßnahmen zu ergreifen. Diese Aktionen können durchaus als Zeichen finanzieller Stärke und eines soliden Geschäftsmodells interpretiert werden.

    Insbesondere Dividendenausschüttungen und Aktienrückkäufe senden ein Signal an den Markt: Das Unternehmen ist in der Lage, seine Anteilseigner:innen direkt zu belohnen. Dies kann sogar besonders attraktiv für Investor:innen sein, die nach beständigen Erträgen suchen. Es deutet darauf hin, dass das Management das Kapital effizient nutzt, um einen Wert für seine Aktionär:innen zu schaffen.

    Jedoch gibt es auch eine andere Seite der Medaille. Wenn ein Unternehmen ständig Geld ausschüttet, ohne in Wachstum oder Innovation zu investieren, könnte dies darauf hindeuten, dass es an zukunftsorientierten Investitionsmöglichkeiten mangelt. Ein kontinuierlich negativer Cashflow aus Finanzierungstätigkeit sollte daher Anlass geben, die langfristige Strategie des Unternehmens zu hinterfragen. Ist das Unternehmen wirklich auf dem besten Weg, oder "verbrennt" es Kapital, ohne nachhaltigen Wert zu schaffen?

    Die Bedeutung des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit (15)

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    Die Bedeutung des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit (16)

    Welche Cashflow-Arten gibt es?

    Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten ist nur eine von drei Säulen des gesamten Cashflows eines Unternehmens. Zu den weiteren Cashflow-Arten gehören der operative Cashflow und der Cashflow aus Investitionstätigkeit.

    Gucken wir uns folgendes Szenario an: Ein Kredit mag im Moment der Aufnahme einen positiven Cashflow bewirken, doch die darauf folgenden Tilgungen belasten die finanzielle Situation in den Folgejahren. Deshalb ist es entscheidend, den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit immer im Zusammenhang mit dem operativen und investiven Cashflow zu sehen. Diese drei Säulen der Kapitalflussrechnung zusammen bieten erst einen umfassenden Einblick in die finanzielle Dynamik eines Unternehmens. Sie zeigen nämlich, wie Investitionen finanziert werden, sei es durch operative Überschüsse, neue Schulden oder die Liquidierung von Unternehmensvermögen.

    Operativer Cashflow:

    Der operative Cashflow ist das Fundament, auf dem ein Unternehmen steht. Er resultiert aus der alltäglichen Geschäftstätigkeit und umfasst Einnahmen aus Verkäufen, Zahlungen an Lieferanten und Mitarbeitenden, und andere laufende Kosten. Positiv ausgedrückt, zeigt er, dass ein Unternehmen aus eigener Kraft in der Lage ist, genügend Mittel zu generieren, um seine Rechnungen zu bezahlen, zu investieren und zu wachsen. Er ist daher der wahre Prüfstein für die Innenfinanzierungskraft eines Unternehmens.

    Cashflow aus Investitionstätigkeit:

    Der Cashflow aus Investitionstätigkeit gibt Aufschluss darüber, wie ein Unternehmen in seine Zukunft investiert. Dies umfasst den Kauf von Anlagevermögen wie z.B. Maschinen und Gebäuden, aber auch Investitionen in neue Technologien oder Unternehmen. Ein negativer Wert in diesem Bereich kann ein Zeichen dafür sein, dass ein Unternehmen aktiv in sein Wachstum investiert, während ein positiver Wert darauf hinweisen könnte, dass es Vermögenswerte verkauft und möglicherweise schrumpft oder Kapital freisetzt.

    Wie berechne ich den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit?

    Die Berechnung des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit folgt einem klaren Schema, das Ein- und Auszahlungen im Zusammenhang mit der Finanzierung des Unternehmens berücksichtigt.

    Dabei werden folgende Posten addiert oder subtrahiert:

    • Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen: Hierzu zählen Beträge, die von den Gesellschafter:innen des Unternehmens oder anderen Gesellschaftern eingebracht wurden.
    • Auszahlungen für Eigenkapitalherabsetzungen: Diese umfassen Rückzahlungen an Gesellschafter:innen im Rahmen von Kapitalherabsetzungen.
    • Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von Krediten: Das sind die Mittel, die das Unternehmen durch die Ausgabe von Anleihen oder die Aufnahme von Krediten erhält.
    • Auszahlungen für die Tilgung von Anleihen und Krediten: Hierunter fallen alle Zahlungen, die zur Rückführung von Schulden geleistet werden.
    • Zu- und Abflüsse aus außerordentlichen Posten: Dazu zählen ungewöhnliche Ein- oder Auszahlungen, die nicht dem regulären Geschäftsbetrieb zuzuordnen sind.
    • Zinszahlungen und Dividenden: Gezahlte Zinsen auf Fremdkapital und ausgeschüttete Dividenden an Gesellschafter reduzieren den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit.

    Um den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit zu ermitteln, summiert man zunächst alle Einzahlungen aus Finanzierungsaktivitäten und subtrahiert davon die Auszahlungen, die im gleichen Zeitraum getätigt wurden. Das Ergebnis ist dann der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit.

    Die Formel dafür lautet also:

    Cashflow aus Finanzierungstätigkeit = Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen + Einzahlungen aus Krediten – Auszahlungen für Kredittilgungen – Auszahlungen an Anteilseigner (z.B. Dividenden)

    Vor- und Nachteile des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit

    Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen und spielt eine zentrale Rolle für verschiedene Stakeholder:innen.

    Alle Vorteile im Überblick:

    • Einblick in die finanzielle Stabilität: Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit gibt Aufschluss über die Fähigkeit eines Unternehmens, seine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen und bietet damit Anlegern und anderen Interessengruppen wertvolle Informationen über die monetäre Stabilität.
    • Informationen zur Kapitalstruktur: Er zeigt auf, wie ein Unternehmen seine Finanzierung zwischen Eigen- und Fremdkapital aufteilt, was wesentliche Hinweise auf das finanzielle Risiko und den Shareholder-Value liefert.
    • Entscheidungsgrundlage für das Management: Für das Management ist der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ein wichtiges Instrument zur Beurteilung des geschäftlichen Erfolgs und zur strategischen Planung.
    • Wirtschaftliche Lage für externe Partner: Kund:innen, Lieferanten und Banken können aus dem Cashflow aus Finanzierungstätigkeit die wirtschaftliche Lage und das Rückzahlungsverhalten bei Krediten ablesen, was Transparenz und Vertrauen schafft.
    • Arbeitsplatzsicherheit für Arbeitnehmer: Auch für Arbeitnehmer:innen bietet der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Anhaltspunkte zur Einschätzung der Sicherheit ihres Arbeitsplatzes, basierend auf der finanziellen Gesundheit des Unternehmens.

    Alle Nachteile im Überblick:

    • Fehlende Details zu Finanzierungskonditionen: Obwohl der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Aufschluss über die Aufnahme und Rückzahlung von Kapital gibt, liefert er keine Informationen zu den spezifischen Konditionen wie Zinssätzen oder Laufzeiten. Diese Details sind jedoch entscheidend, um das Risiko von Finanzierungsentscheidungen zu bewerten.
    • Keine Informationen zu Emissionsbedingungen: Bei der Emission von Aktien oder Anleihen bleiben die genauen Konditionen, unter denen diese ausgegeben wurden, im Dunkeln. Der Geschäftsbericht kann zwar ergänzende Informationen bieten, ist aber nicht Teil des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit.

    Wie kann ich den Cashflow verbessern?

    Ein gesunder Cashflow ist das Lebenselixier eines jeden Geschäfts. Er ermöglicht es Ihnen nicht nur, Ihre Rechnungen pünktlich zu bezahlen und in Wachstumschancen zu investieren, sondern auch in unsicheren Zeiten finanziell über Wasser zu bleiben. Doch wie kann man den Cashflow gezielt verbessern? Effektives Cashflow Management spielt hierbei eine Schlüsselrolle und umfasst eine Reihe bewährter Strategien, die Ihnen helfen, Ihre Finanzen zu optimieren:

    1. Budgetierung:

    Eine durchdachte Budgetierung ist grundlegend, um den Überblick über Ihre Finanzen zu behalten. Beginnen Sie damit, Ihre regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben zu analysieren und zu kategorisieren. Dies gibt Ihnen eine klare Vorstellung davon, wo Ihr Geld herkommt und wohin es fließt. Setzen Sie sich realistische Budgetziele und überwachen Sie diese kontinuierlich, um sicherzustellen, dass Ihr Unternehmen innerhalb seiner finanziellen Möglichkeiten handelt.

    2. Vorratsmanagement:

    Ein effizientes Vorratsmanagement kann Wunder für Ihren Cashflow bewirken. Indem Sie Ihren Lagerbestand genau überprüfen und optimieren, vermeiden Sie Überbestände und setzen gebundenes Kapital frei. Nutzen Sie moderne Inventarsysteme, um Nachfrageprognosen zu erstellen und Ihren Lagerumschlag zu maximieren. Dies sorgt nicht nur für eine bessere Liquidität, sondern auch für zufriedenere Kund:innen.

    3. Kostenoptimierung:

    Eine kritische Überprüfung Ihrer Ausgaben kann erhebliche Einsparpotenziale aufdecken. Analysieren Sie, welche Kosten unverzichtbar sind und wo Sie möglicherweise zu viel ausgeben. Oft lassen sich durch Verhandlungen mit Lieferanten bessere Konditionen erreichen oder durch den Wechsel zu kosteneffizienteren Lösungen Ausgaben reduzieren. Auch die Automatisierung von Prozessen kann langfristig zu erheblichen Kosteneinsparungen führen.

    4. Diversifizierung der Einnahmequellen:

    Die Diversifizierung Ihrer Einnahmequellen kann Ihr Unternehmen widerstandsfähiger gegen Marktschwankungen machen. Erwägen Sie die Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen, die Erschließung neuer Märkte oder sogar die Schaffung passiver Einkommensströme. Dies kann nicht nur Ihren Cashflow stabilisieren, sondern auch das Wachstumspotenzial Ihres Unternehmens erhöhen.

    5. Prüfung von Finanzierungsmöglichkeiten:

    Manchmal kann die Aufnahme von externem Kapital notwendig sein, um den Cashflow zu verbessern oder Investitionen zu tätigen. Prüfen Sie sorgfältig Ihre Finanzierungsoptionen, sei es durch Kredite, Fördermittel oder Investor:innen. Wählen Sie die Option, die am besten zu Ihren finanziellen Zielen und zur aktuellen Situation Ihres Unternehmens passt und achten Sie dabei auf möglichst günstige Konditionen.

    Strategien für eine erfolgreiche Cashflow-Planung

    Eine vorausschauende Cashflow-Planung ist das A und O für finanzielle Stabilität und Wachstum. Folgende Schritte helfen Ihnen dabei eine effektive Cashflow-Planung zu gestalten:

    • Erstellung eines detaillierten Finanzplans: Beginnen Sie mit der Erstellung eines detaillierten Finanzplans, der sowohl die erwarteten Einnahmen als auch die geplanten Ausgaben umfasst. Dieser Plan sollte kurz-, mittel- und langfristige Prognosen beinhalten und sowohl die Eigenliquidität als auch Fremdkapitalien berücksichtigen. Ein solcher Plan bietet Ihnen einen klaren Überblick über die finanzielle Ausgangslage und ermöglicht es, potenzielle Engpässe frühzeitig zu erkennen.
    • Berücksichtigung zukünftiger Privatentnahmen: Für Selbstständige ist es besonders wichtig, zukünftige Privatentnahmen in die Cashflow-Planung einzubeziehen. Eine realistische Einschätzung des privaten Finanzbedarfs hilft, die Unternehmensliquidität nicht unnötig zu belasten und gleichzeitig den persönlichen Lebensstandard zu sichern.
    • Analyse der Finanzkraft: Die permanente Überwachung und Analyse der Finanzkraft Ihres Unternehmens ist entscheidend, um die finanzielle Gesundheit zu gewährleisten. Ein abnehmender Cashflow kann ein Warnsignal sein und sollte Anlass zu einer tieferen Analyse der Ursachen geben. Dies kann Einsparpotenziale aufdecken oder die Notwendigkeit einer Anpassung der Geschäftsstrategie anzeigen.
    • Nutzung von Überschüssen für Schuldentilgungen: Verfügt Ihr Unternehmen über finanzielle Überschüsse, kann die außerordentliche Tilgung von Schulden eine sinnvolle Option sein. Dies reduziert nicht nur die Zinsbelastung, sondern verbessert auch den Verschuldungsgrad und die Bonität Ihres Unternehmens.
    • Beurteilung des zukünftigen Verschuldungsgrades: Ein wesentlicher Aspekt der Cashflow-Planung ist die Beurteilung des zukünftigen Verschuldungsgrades. Eine solide Finanzplanung berücksichtigt nicht nur bestehende Verbindlichkeiten, sondern auch geplante Investitionen und deren Finanzierung. Das Ziel sollte es sein, einen gesunden Verschuldungsgrad zu wahren, der die finanzielle Flexibilität des Unternehmens sichert.

    AUTOR:IN

    Johannes Skowron

    Johannes ist seit 6 Jahren mit seinem Fair-Fashion-Label selbstständig und darüber hinaus auch als Unternehmens- und Marketingberater tätig. Er ist außerdem freiberuflicher Copywriter und schreibt unter anderem für Qonto, und zwar über seine Lieblingsthemen: Prozesse, Tools und Geschichten rund ums Gründen.

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    Die Bedeutung des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit (2024)

    FAQs

    What does cashflow mean? ›

    Cash flow is the movement of money in and out of a company. Cash received signifies inflows, and cash spent is outflows. The cash flow statement is a financial statement that reports a company's sources and use of cash over time.

    Why is cash flow important in the overall financial health of the organization? ›

    Your operating cashflow shows whether or not your business has enough money coming in to pay operating expenses, such as bills and payments to suppliers. It can also show whether or not you have money to grow, or if you need external investment or financing.

    What can the statement of cash flows tell us? ›

    The purpose of a cash flow statement is to provide a detailed picture of what happened to a business's cash during a specified period, known as the accounting period. It demonstrates an organization's ability to operate in the short and long term, based on how much cash is flowing into and out of the business.

    What is the firm's cash flow from financing? ›

    Cash flow from financing activities (CFF) measures the movement of cash between a firm and its owners, investors, and creditors. This report shows the net flow of funds used to run the company including debt, equity, and dividends.

    Does cash flow mean income? ›

    Net income is the profit a company has earned for a period, while cash flow from operating activities measures, in part, the cash going in and out during a company's day-to-day operations.

    Why is cash flow from financing important? ›

    Lenders expect regular repayments on the financ- ing they provide. As such, lenders rely on a company's current and projected cash flows to determine whether it will be able to afford the additional debt. Overall, understanding a company's cash situation is crucial to making sound business decisions.

    Why is cash flow and fund flow important? ›

    The cash flow will record a company's inflow and outflow of actual cash (cash and cash equivalents). The fund flow records the movement of cash in and out of the company. Both help provide investors and the market with a snapshot of how the company is doing on a periodic basis.

    Is cash flow the most important financial statement? ›

    Cash flow from operations

    Similarly, the depreciation of owned assets is added back to net income, as this expense is not a cash outflow. Analysts often look to cash flow from operations as the most important measure of performance, as it's the most transparent way to gauge the health of the underlying business.

    What is the summary of the statement of cash flows? ›

    A cash flow statement is a financial statement that summarizes the amount of cash flowing into and out of a company. This includes all cash inflows a company receives from its ongoing operations and external investment sources.

    What is the difference between cash flow and fund flow? ›

    Cash flow statements focus on tracking the actual movement of money in and out of a business. Fund flow is the working capital of a business and includes the net movement of funds. Both cash flow and fund flow statements offer a quick snapshot of how well a company is doing for investors and the market.

    Why is cash flow more important than profit? ›

    Cash Flow Helps With Business Growth

    A steady, positive cash flow that is invested to expand your business is a far superior strategy than simply hanging on to small profits. Instead, growth due to continual cash flow can lead to heavy profits in future. It's a sign of the long-term prosperity of the organization.

    Is a loan a financing cash flow? ›

    Cash flow can come from three sources: operating activities (generally sales), investments, or financing (loans or lines of credit). All three types should be reported on a company's cash flow statement.

    Is cash flow the same as profit? ›

    So, is cash flow the same as profit? No, there are stark differences between the two metrics. Cash flow is the money that flows in and out of your business throughout a given period, while profit is whatever remains from your revenue after costs are deducted.

    What is cash flow from investing vs financing? ›

    Investing cash flows arise from a company investing in or disposing of long-term assets. Financing cash flows arise from a company raising funds through debt or equity and repaying debt.

    What is an example of a cash flow? ›

    What is a cash flow example? Examples of cash flow include: receiving payments from customers for goods or services, paying employees' wages, investing in new equipment or property, taking out a loan, and receiving dividends from investments.

    Is cash flow a good thing? ›

    Positive cash flow indicates that a company's liquid assets are increasing. This enables it to settle debts, reinvest in its business, return money to shareholders, pay expenses, and provide a buffer against future financial challenges. Negative cash flow indicates that a company's liquid assets are decreasing.

    What does Robert Kiyosaki mean by cash flow? ›

    According to Robert Kiyosaki, cashflow is the central difference between generating income in the E (employee) and S (small business owner) quadrants and the B (big business owner) and I (investing) quadrants.

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