8 Risiken, die du als Investor bei Immobilien bedenken solltest (2024)

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In unserem letzten Artikel haben wir die Gründe, die für ein Immobilieninvestment sprechen, aufgeführt. Damit du dich aber entscheiden kannst, ob Immobilien wirklich etwas für dich sind, finde ich es nur fair, wenn du auch die andere Seite kennenlernst. Denn wo Licht ist, da ist auch Schatten. Und somit haben auch Immobilieninvestments ihre Risiken.

Von diesen Risiken werde ich dir heute Einige vorstellen, damit du weißt, womit du es zu tun hast. Also legen wir los.

8 Risiken, die du als Investor bei Immobilien bedenken solltest (1)

Ein großes Risiko bei Immobilieninvestments ist, dass dir dein Geld ausgeht und du somit deine Immobilie schnell verkaufen musst.

Das hat meistens zur Folge, dass du für deine Immobilie nicht den entsprechenden Marktwert erhältst, sondern meistens einen viel schlechteren Preis und damit neben den Liquiditätsproblemen auch noch einen Verlust in deinem Investment machst.

Weiterhin ist dann auch zu bedenken, dass du durch den vorzeitigen Verkauf auch noch Vorfälligkeitszinsen auf dein Darlehen bei der Bank zahlen musst und dadurch noch mehr Verluste einfährst.

Wie kann also ein Liquiditätsproblem auftreten? Dafür gibt es viele Gründe: Unvorhergesehene Rechnungen (z.B. der Öltank ist leer oder die Stadt erhebt eine Sonderumlage) oder Reparaturen, die (noch) nicht geplant waren.

Aber wie kannst du das Risiko vermeiden oder abmildern? Dieses Risiko ist nicht vollkommen aus der Welt zu schaffen, denn es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren.

Was du aber machen kannst, um dem Ganzen entgegenzuwirken, ist, deine Rechnungen genau zu planen. Weiterhin solltest du dir durch einen Gutachter einen Plan aufstellen lassen, welche Reparaturen gemacht werden müssen und wann dieses erforderlich sind.

Und noch Etwas kannst du machen: Du kannst dir Rücklagen aufbauen. Denn dann kann auch mal eine unvorhergesehene Rechnung kommen, ohne dass dir gleich das Wasser bis zum Hals steht.

Aktuell ist die steuerliche Ausrichtung für private Immobilieninvestoren eher positiv zu sehen.

Du kannst die Anschaffungskosten über die Jahre abschreiben und die Immobilie nach 10 Jahren steuerfrei verkaufen, um zwei Beispiele zu nennen.

Das kann sich aber jederzeit ändern, wenn die Regierung den Immobilienerwerb nicht mehr subventionieren möchte. Dann kann es nicht mehr so rosig aussehen.

Was kannst du gegen dieses Risiko machen? Leider nicht viel. Hier bist du der Regierung und ihren Entscheidungen ein wenig ausgeliefert. Du kannst nur die Politik im Auge behalten und mit einem guten Steuerberater deine steuerliche Strategie besprechen.

8 Risiken, die du als Investor bei Immobilien bedenken solltest (2)

Wir haben in Deutschland aktuell eine sehr mieterfreundliche Gesetzgebung. Die meisten Rechte stehen eher dem Mieter zu, als dem Vermieter.

Das liegt daran, dass der Gesetzgeber immer versucht, die Schwachen vor den Starken zu schützen. Und bei dem Verhältnis Mieter und Vermieter sieht die Regierung den Mieter eher als die schwächere Partei an, wodurch diesem dann eher zugesprochen wird.

Wie kannst du das Risiko minimieren? Bei diesem Risiko ist es wichtig, die grundsätzlichen Punkte im Mietrecht zu kennen. Weiterhin ist es wichtig, einen guten Rechtsanwalt zu haben, der sich mit dem Mietrecht auskennt und dem du Fragen hierzu stellen kannst.

Einer der größten Ängste der Deutschen, die anfangen wollen in Immobilien zu investieren, sind die Mietnomaden. Wenn es nach den Medien geht, sind alle Städte von diesem Problem betroffen und sie zerstören jedes Immobilieninvestment.

Jetzt mal Spaß beiseite. Mietnomaden können einem das Mietobjekt wirklich verwüsten und somit deine Rendite in den Keller rauschen lassen.

Aber haben wir wirklich so viele Mietnomaden? Einer Studie zu Folge sind knappe 1% der Mietverträge mit Mietnomaden belastet. Sprich, 99% sind vollkommen in Ordnung.

Also besteht keine Gefahr? So kannst du es sagen, aber ganz so ist es nicht. Es gibt natürlich ein paar Mietnomaden, aber du kannst dich als Vermieter dagegen zum Teil schützen.

Hier ist es wichtig, seinen Mieter genau zu prüfen. Nicht, um ihn zu schikanieren oder um nur die Besten der Besten zu nehmen. Sondern um die faulen Eier herauszufischen und damit dein Risiko zu minimieren.

Das ist ein Thema, was wirklich etwas schwierig ist. Als Laie kannst du die meistens Baumängel nicht erkennen. Und solche Mängel können einem enorm viel Geld, Zeit und Nerven kosten.

Baumängel können überall auftreten. Sei es ein Schimmelbefall aufgrund einer falschen Dämmung oder aber Risse in der Decke, da eine tragende Wand entfernt wurde und nun alles langsam nachgibt.

Wie kannst du diesem Risiko Herr werden? Natürlich lässt sich dieses Risiko nicht zu 100% ausschließen.

Aber du kannst dich absichern. Hierfür ist es erforderlich, dass du jedes Objekt was du besuchst und beabsichtigst zu kaufen mit einem Gutachter abgehst.

Dieser schaut sich das Objekt an und kann dir sagen, welche Mängel vorhanden sind und was die Beseitigung kosten würde. Und vor allem auch, wie dringend die Beseitigung ist.

Kennst du das auch, dass du irgendwo vorbei fährst und schon seit Monaten das Schild siehst „Wohnung zu verkaufen“ oder „Wohnung zu vermieten“?

Das ist ein Risiko, was vor allem am Anfang passieren kann, aber auch bei Fortgeschrittenen auftritt. Du siehst eine Immobilie und findest diese sofort ansprechend.

Es liegen keine baulichen Mängel vor, die Ausstattung ist modern, es muss kaum etwas gemacht werden und der Preis ist unschlagbar. Nachdem du das Objekt aber erworben hast, kriegst du es nicht vermietet.

Und schwups bist du in der Situation, dass du dir überlegen musst – „Was nun?“

Nicht in jeder Lage und an jedem Standort kannst du Immobilien leicht vermieten. Das soll nicht heißen, dass es nicht geht. Einige Investoren machen genau mit diesen Lagen ihr Geschäft, nur ist es etwas schwieriger und man braucht seine eigene Strategie.

Um dieses Risiko zu reduzieren, ist es erforderlich sich vorher Gedanken zu machen, ob der Standort, den du auswählst, auch wirklich eine Zukunft hat und zu deiner Strategie passt.

8 Risiken, die du als Investor bei Immobilien bedenken solltest (3)

Aktuell haben wir einen historisch niedrigen Zinssatz für Immobiliendarlehen. Aber wer weiß, wie das zum Zeitpunkt aussieht, wenn dein Darlehen ausläuft?

Keiner von uns besitzt eine Glaskugel, mit der er in die Zukunft sehen kann.

Mehr Zinsen bedeuten wieder mehr Kosten. Wenn also die Immobilie sich z.B. gerade mal vorher getragen hat, kann das nun problematisch werden.

Was kannst du dagegen tun? Um diesem Risiko Herr zu werden, gibt es verschieden Möglichkeiten. Einige Investoren setzen hierfür auf kurzfristige Darlehen. Diese werden dann, sobald abzusehen ist, dass der Zinssatz steigt, durch längere Laufzeiten ersetzt.

Andere arbeiten mit einem Bausparvertrag, um sich den Zinssatz zu sichern. Und wieder Andere arbeiten mit Forward-Darlehen.

Wie alle Preise im Leben bilden sich auch die Immobilienpreise durch Angebot und Nachfrage ab.

Daher kann es auch passieren, dass die aktuell steigenden Immobilienpreise in den Keller sinken.

Das passiert, wenn z.B. zu viele Immobilieneigentümer ihren Immobilienbesitz auf einmal verkaufen wollen. Weiterhin können sich die Umstände für ein Immobilieninvestment so verschlechtern, dass die Preise im freien Fall sind.

Jedoch ist hier zu sagen, dass Immobilien und die Preise für Immobilien eher träge sind. Sie können zwar fallen, aber in den meisten Fällen wird das nicht von heute auf morgen passieren. Eher wird sich eine Verschlechterung des Immobilienmarktes ankündigen, sodass du als Investor darauf reagieren kannst.

Außerdem kannst du in diesem Risiko auch eine gute Chance sehen. Wenn die Immobilienpreise sinken und alle verkaufen wollen, kannst du als Investor auch gute Schnäppchen kaufen.

Wie du siehst gibt es einige Risiken, die du bei einem Immobilieninvestment beachten solltest. Aber ich hoffe, ich konnte dir zeigen, dass man viele dieser Risiken handhaben kann. Du musst es nur wollen und manchmal ein wenig kreativ werden.

Hier noch einmal die Risiken zusammengefasst:

1.) Liquiditätsrisiko

2.) Steuerliches Risiko

3.) Gesetzliches Risiko

4.) Mietnomaden

5.) Baumängel

6.) In die falsche Lage investiert

7.) Das Risiko bei der Finanzierung

8.) Das Wertschwankungsrisiko

Diese Auflistung erhebt nicht den Anspruch komplett zu sein. Es soll dir einfach ein paar Beispiele nennen, welche Risiken auf dich als zukünftiger Investor zukommen. Damit du dich seelisch darauf einstellen und die entsprechenden Vorkehrungen treffen kannst.

Jetzt bist du dran. Welche Risiken fallen dir noch ein? Hast du schon mit einigen dieser Risiken zu tun gehabt? Wie bist du damit umgegangen? Schreibe mir einen Kommentar und teile uns deine Erfahrung mit.

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11 Gründe, warum du in Immobilien investieren solltestWarum Schulden nicht nur böse sind (und du als Investor sogar gerne welche machst)Musst du reich sein, um in Immobilien zu investieren?

Written byBjörn in9. Juli 2017 / 22739 Views

8 Risiken, die du als Investor bei Immobilien bedenken solltest (2024)

FAQs

8 Risiken, die du als Investor bei Immobilien bedenken solltest? ›

Immobilien gelten als wertbeständig und versprechen eine vergleichsweise hohe Rendite bei geringem Risiko. Allerdings müssen die Voraussetzungen stimmen – und zwar sowohl beim Anleger als auch beim Objekt selbst. Als Anleger sollten Sie über sichere Einnahmen und ausreichend Eigenkapital verfügen.

Ist es sicher in Immobilien zu investieren? ›

Immobilien gelten als wertbeständig und versprechen eine vergleichsweise hohe Rendite bei geringem Risiko. Allerdings müssen die Voraussetzungen stimmen – und zwar sowohl beim Anleger als auch beim Objekt selbst. Als Anleger sollten Sie über sichere Einnahmen und ausreichend Eigenkapital verfügen.

Was macht ein Investor Immobilien? ›

Ein Immobilieninvestor ist jemand, der – wie der Name schon verrät – Geld in Immobilien investiert, um dieses dadurch zu vermehren. Er kauft also beispielsweise Häuser oder Wohnungen und vermietet diese, um auf lange Sicht Gewinn über die Mieteinnahmen zu machen.

Für wen sich ein Immobilieninvestment heute noch lohnt? ›

Wer aktuell Immobilien kaufen möchte, benötigt vor allem eines: Kapital. Ein Investment lohnt sich vor allem noch für Menschen, die über genügend Eigenkapital verfügen, um einen gewissen Teil des Kaufpreises zu finanzieren und dadurch eine geringere Kreditsumme aufnehmen zu müssen.

Ist mein Geld in Immobilien noch sicher? ›

Immobilien sind eine vergleichsweise sichere Geldanlage. Sie sind wertbeständig und langfristig ist sogar mit einer Wertsteigerung zu rechnen. Dennoch haben Immobilien als Kapitalanlage Vor- und Nachteile – je nach ausgewählter Anlageform.

Wo ist es am sichersten zu investieren? ›

Was sind die besten Geldanlagen ohne viel Risiko? Traditionell gelten das Sparbuch sowie das Tagesgeld- und Festgeldkonto als sehr sichere Anlageformen. Denn Anleger sind hier durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Im Falle einer Insolvenz der Bank bleiben 100.000 Euro pro Bank und Kunde abgesichert.

Werden die Immobilien an Wert verlieren? ›

Im weiteren Verlauf des Jahres 2024 wird von Fachleuten ein leichter Rückgang der Immobilienpreise in Deutschland um etwa 1,7 Prozent erwartet, was eine Verlangsamung des bisherigen Preisverfalls signalisiert.

Was muss ich als Investor beachten? ›

Diese zehn Punkte sollten Crowdinvestoren beachten
  • Gründerteam.
  • Produkt.
  • Geschäftsmodell.
  • Alleinstellungsmerkmal.
  • Marktpotenzial.
  • Finanzplanung.
  • Beteiligungsquote.
  • Netzwerk-Effekte.

Was macht einen guten Investor aus? ›

Ein erfolgreicher Investor setzt mit einer eigenen Strategie auf eine beständige Rendite und besitzt die Fähigkeit, sich weiterzubilden. Er lernt mit den Märkten, die sich stetig verändern. Das Wichtigste dabei ist, dass Sie sich Ihre Fehler eingestehen und sie im Anschluss analysieren.

Welche Vorteile hat ein Investor? ›

Der Vorteil eines Investors oder einer Investorin ist, dass sie durch bereits getätigte Investitionen ein gewisses Fachwissen mitbringen und eventuell sogar weitere Investor:innen kennen. Sie können Sie also nicht nur finanziell unterstützen, sondern Ihnen auch Tipps für das laufende Geschäft mit auf den Weg geben.

Sind Immobilien sicherer als Aktien? ›

Im Vergleich zu Aktien gelten Immobilien als sicher und wertstabil und sind daher nach wie vor eine beliebte und weitverbreitete Anlage.

Wie teuer darf eine Immobilie als Kapitalanlage sein? ›

Neben der Forderung nach mindestens 20 Prozent Eigenkapital empfehlen Experten als maximal zu rechtfertigenden Kaufpreis für eine Wohnimmobilie 20 Jahres-Kaltmieten. Bei einer monatlichen Kaltmiete von 800 Euro entspricht dies 192.000 Euro. Die gleiche Faustregel gilt im Übrigen für eigengenutzte Immobilien.

Wie viel Geld braucht man um in Immobilien zu investieren? ›

Wenn Sie eine Immobilie kaufen ist unsere Empfehlung: 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten sollten Sie aus eigenen Mitteln aufbringen. Besser sogar noch mehr. Je höher Ihr Eigenkapitalanteil, umso weniger Kredit müssen Sie für Ihre Finanzierung aufnehmen. Und umso weniger kostet die Finanzierung.

Warum verlieren Immobilien an Wert? ›

Hauptgrund für die Wende am Immobilienmarkt sind nach Angaben des Bundesamts die kräftig gestiegenen Bauzinsen, die Kredite stark verteuert haben. Hinzu kommt die hartnäckig hohe Inflation, die die Kaufkraft der Menschen verringert.

In was sollte man 2024 investieren? ›

Die besten Aktientipps 2024 von Wendelin Probst
  • Aktientipp 1: MongoDB – Datenbankspezialist mit Wettbewerbsvorteil.
  • Aktientipp 2: AirBnB – Führendes Reiseportal für Vermieter von Ferienunterkünften.
  • Aktientipp 3: XP – Wachstumsstarker brasilianischer Onlinebroker mit hoher Dividendenrendite.

Ist ein Haus eine gute Wertanlage? ›

Immobilien gelten als sichere und solide Geldanlage mit einer langfristigen Wertsteigerung und einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von ca. 4,6 %.

Sind Immobilien zukunftssicher? ›

Wer in deutschen Metropolregionen eine Bestandsimmobilie oder einen Neubau kaufen möchte, muss mit Kosten zwischen 2.174 €/m² und 7.119 €/m² rechnen. Dr. Klein erwartet für 2024 stabile Preise beziehungsweise leichte Rückgänge in den Metropolen. Dagegen sollten die Immobilienpreise auf dem Land stärker sinken.

Wie viel sollte man in Immobilien investieren? ›

Für eine sinnvolle Anlage in Immobilien sollten sich die Menschen zunächst darüber klarwerden, in welcher Größenordnung sie investieren möchten beziehungsweise können. Nach wie vor benötigen sie mindestens 20 bis 25 Prozent Eigenkapital für einen Kauf, um einen möglichst niedrigen Zins für ihren Kredit zu bekommen.

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Author: Lakeisha Bayer VM

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